Bindung – was ist das eigentlich genau?

Noch bis vor wenigen Jahrzehnten herrschte die Annahme, dass Babys keinen Schmerz empfinden – während der Schwangerschaft im Mutterbauch sowieso nicht, aber auch noch nicht in der ersten Zeit nach der Geburt.

Die Forschung und Wissenschaft ging generell nicht davon aus, dass Babys fühlende Wesen seien. Vor allem während der Schwangerschaft – so war die Überzeugung – seien sie nicht in der Lage zu spüren, was in ihrer Umwelt passiert.

Unzertrennlich über die Nabelschnur verbunden: Ich fühle, was du fühlst.

Die gute Nachricht: Diese Annahmen haben sich inzwischen zum Glück aufgeklärt. Wir wissen, dass Babys ihr Nervensystem schon in der sehr frühen Schwangerschaft entwickeln. Auch ihre Sinne bilden sich sehr dann bereits aus.

Babys sind im Mutterleib über die Nabelschnur direkt mit dem Stoffwechselsystem der Mutter verbunden. Das Hormonsystem spielt dabei eine herausragende Rolle – denn alles, was die Mutter an Hormonen produziert, bekommt das Baby über die Nabelschnur direkt auch mit.

Doch obwohl jeder weiß, wie wesentlich es ist, während der Schwangerschaft körperlich gesund zu sein (z. B. kein Konsum von Zigaretten oder Alkohol), ist es weniger präsent, dass die Minis auch das seelisches Befinden der Mutter mitbekommen.

Heißt: Bei jeder Gefühlslage produzierst du Hormone, die durch den Blutreislauf zu deinem Baby gelangen. Somit bekommt dein Baby deine Emotionen direkt zu spüren. So hat also dein Verhalten in deinem sozialen Umfeld unmittelbaren Einfluss auf die psychische und körperliche Entwicklung deines Babys.

Stress löst Bedrohungsgefühle aus

Mach dir bewusst: Alles, was du als Mutter konsumierst und fühlst, wirkt sich auch auf das wachsende Leben in dir aus. Dein Baby kann sich davor nicht schützen – denn alles läuft ungehindert auch durch sein System.

Deinem Baby geht es jederzeit ähnlich wie dir. Wenn du Zweifel hast oder von Ängsten geplagt wirst, fühlt dein Baby das auch. Wir alle wissen natürlich, dass Stress nicht gut ist – aber warum eigentlich? Ganz einfach: Die Stresshormone gehen direkt über die Nabelschnur auch in das Blut des Babys – aber wir können uns nur sehr schwer vorstellen, dass das Baby nicht in der Lage ist, den Stress auch zuzuordnen. Also: Dein Baby weiß nicht, warum so ein Aufruhr herrscht, warum es selbst so aufgeregt ist. Es reagiert auf die einzige Weise, auf die es reagieren kann: Es fühlt sich bedroht.

Eine gute und sichere Bindung: Kommunikation zwischen dir und deinem Kind

Was hat das jetzt alles mit dem großen Thema Bindung zu tun? Du ahnst es vielleicht schon: Dein Baby bekommt zwar alles von dir mit – kann aber nicht aktiv Bindung zu dir aufnehmen. Das Kleine ist hundertprozentig davon abhängig, dass du den Job übernimmst.

Bindung ist die Grundlage dafür, dass sich dein Baby gut entwickeln kann. Über die Nabelschnur braucht es ständige körperliche und emotionale Einstimmung. Das wird „Resonanz“ genannt. Das bedeutet, dass du selbst mit dir in gutem und ehrlichen Kontakt sein musst.

Das Wichtigste für eine gute und sichere Bindung ist, zu hören und zu spüren. Du musst deinem Baby zuhören, dann weißt du, was es braucht und was es möchte. Und keine Sorge, du wächst in diese Sprache hinein: Spontan oder bereits nach wenigen Tagen wirst du immer vertrauter mit der Ausdrucksform deines Babys. Vielleicht denkst du jetzt noch: Aber wie funktioniert das, woher weiß ich das dann alles? Da kann ich dir sagen: Entspanne dich, habe Vertrauen, das Wissen wird von ganz alleine aus dir selbst kommen.

Es ist von großer Wichtigkeit, dass du sensibel auf die Bedürfnisse deines Babys achtest, Signale wahrnimmst sowie angemessen und prompt darauf reagierst. Angemessen zu reagieren heißt: Du schaust, was dein Baby benötigt. Hat es Hunger, braucht es eine frische Windel, möchte es Zuwendung?

Erfülle die Bedürfnisse des Babys und sprich mit ihm. Manchmal reicht es auch, das Baby in das Tuch zu legen und herumzulaufen, damit dein Kleines vor sich hin träumen kann. Das hat es im Bauch viele, viele Stunden getan – dort hat es auch nicht ununterbrochen geschlafen, sondern war einfach bei allen deinen Aktivitäten immer dabei. Nach diesem Zusammensein sehnen sich Babys anfangs am meisten.

Wofür ist eine sichere Bindung gut?

Eine sichere Bindung beschützt, stärkt das Urvertrauen, das Selbstwertgefühl, die Fähigkeit, mit anderen Menschen sozialkompetent umzugehen, die Welt zu entdecken und ihr dabei mutig und emotional ausgeglichen gegenüberzutreten.

Die sichere Bindung gilt als einer der wichtigsten Schutzfaktoren für die seelische Gesundheit. Sie kann als „emotionales Polster“ verstanden werden, welches die Auswirkungen sowohl kleiner Widrigkeiten des Alltags, als auch tragischer Schicksalsschläge über das ganze Leben hinweg abzufedern vermag.

Du möchtest wissen, was du konkret dafür tun kannst, um eine sichere Bindung zu fördern? Dann trage dich in meinem Newsletter ein und du bekommst mein kostenloses PDF „5 Dinge, die du tun kannst, um eine sichere Bindung zu deinem Kind zu fördern“ herunter.

Alles Liebe,

deine Cora